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Blicken wir einmal auf eine Karte!
Dort stand einmal, angeschmiegt an die Grenzen von Klein Süßen
und Groß Süßen, ganz aus farbigem Gelatinezucker gebaut,
das Schloss der Polly Saccharina. In ihm lebten Polly Saccharina, die letzte des Geschlechtes der Sacchariden,
und ihre Zuckerspringer. Betrat ein Besucher das Schloss , so ward ihm sogleich das Wappen, zwei zu einem Herz geformte Zuckerrüben mit geflügelten Blättern, gewahr. Wollte er dort Bonbons oder Pralinés aus der Zuckerbäckerei erwerben, so tat er dies mit dem „Dextrin“, einem bunten Schein, dem Geld des Fürstentums, der nach einem Vielfachzucker benannt war. |
Zur Abendzeit, wenn die letzten Strahlen der Sonne das Schloss steichelten, begann dieses zu glitzern und zu leuchten und die Zuckerkristalle auf den Dachfirsten brachen das Licht in den Farben des Regenbogens. Bis zum alten Zollhaus in Kleinsüßen war das Lichterspiel
zu sehen. Ein wundervolles Indiz dafür ist auch ein Briefmarkenbogen, dem Postillion Benedikt Merath gewidmet. Der Postkutschendienst von Benedikt Merath, der verbrieftermaßen zwischen Süßen und Böhmkirchen 1872 bis 1902 verkehrte, brachte auch Post in das Fürstentum Saccharose. Überhaupt muss es einen regen Handelsverkehr zwischen den kleinen
Orten gegeben haben. „Artificia lingibilia“ – schleckbare
Kunst im weitesten Sinne – war einer der Hauptexportartikel des
Fürstentums Saccharose.
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